Geschichte der Knopffabrik
Geschichtlicher Abriss
Recherchiert mit Hilfe von Berichten aus der Zwickauer Bevölkerung, einer historischen Kurzstudie von Hr. Rudi Oeser und durch Herrn Bernd Hallbauer zur Verfügung gestellter Unterlagen.
Gebiet Moritzstraße
1212 |
erstmalige Erwähnung der Moritzkirche des Dörfchens Osterweih unmittelbar angrenzend an das Gebiet Moritzstrasse |
1430 | Wiederaufbau der Moritzkirche nach Kriegszerstörung |
1632 | erneuter Wiederaufbau der Moritzkirche nach Kriegszerstörung |
19. Jh | Erschliessung der Nordvorstadt im Zuge der Industrialisierung |
1850-90 | Gründerzeitliche Bebauung der Nordvorstadt |
1861 | „Steinbachs Gärten“ - Gärtnereigelände auf späterem Fabrikgelände |
1869 | Bau des Johannisbades |
1891/93 | Bau der heutigen Moritzkirche |
1892 | Übergang des Gebäudes Osterweihstrasse 50 in den Besitz des Unternehmers Schickedantz |
1894 | Beseitigung der alten Moritzkirche |
1900 | Inbetriebnahme der elektrischen Strassenbahn auf der heutigen Leipziger Strasse |
1935 | Umbenennung der Nordstrasse in Leipziger Strasse |
1945 | Der Zweite Weltkrieg hinterlies keine baulichen Schäden im Quartier |
1954 | Mulden-Hochwasser (Wasserstand im Quartier ca. 1 Meter) |
1970 | Rückgang der gewerblichen Nutzung im Quartier |
1980 | systematischer Leerzug der Wohnungen und baldiger Verfall der Häuser |
heute | das Gebiet präsentiert sich inhomogen und ist geprägt von Kontrasten |
Fabrikgelände Moritzstrasse 45
1890 | Erwähnung des Speditionsgeschäfts von Arthur Schickedantz im Adressbuch |
1892 | Entstehung der Goldschlägerformen-Fabrik „Arthur Schickedantz und Co.“ |
1914 | Besitzerwechsel des Geländes Moritzstrasse 45 und des Gebäudes Osterweihstrasse 50 an die Gebrüder Leonhardt und Gründung der „Sächsischen Bürsten- und Knopfmaschinen-Werke GmbH“ |
um 1925 | Verkaufsstelle der Daimler-Benz-AG im vorderen Geländebereich bis ca. 1939 |
nach 1945 | Verstaatlichung der Fabrik (VEB LBH Knopf- und Bürstenmaschinen-Werk) |
1953 | Betriebszugehörigkeit der fabrik zu VEB Hazet Zwickau |
1955 | Übernahme durch VEB Kraftzeugwerk Horch zur Nutzung für die Berufsausbildung |
Fabrikbau
1892 | Bau des grossen Westteils des heute noch existierenden Hauptgebäudes |
nach 1892 | Anbau des Ostteils |
um 1920 | Errichtung des Shedbaus |
1955 | Zwischenbauten zwischen Shed- und Hauptgebäude |
1958 | Sanierung des Shedbaus |
1960er | Abriss des nördlichen Kesselhauses und Neubau eines Kesselhauses im Süden |
nach 1967 | Anbau des Warenliftes |
Nutzung
1892-1920 | Goldschlägerformen-Fabrik „Arthur Schickedantz und Co.“ |
spät. ab 1925 | Sächsische Bürsten- und Knopfmaschinen-Werke |
1944-1945 | Granatenproduktion |
1946 | Demontage und Abtransport von Maschinen in die Sowjetunion |
bis 1956/57 | Produktion von Spezialmaschinen |
1957 | Übergabe des Werkes an Horch als Ausbildungswerk |
1. Mai 1958 | Fusion von Audi und Horch zum VEB Sachsenring |
1958-1992 | Ausbildungsstätte für die ersten Lehrjahre des VEB Sachsenring |